Wie immer vergeht die gemeinsame Urlaubszeit wie im Flüge. Je länger wir hier sind, umso mehr verliere ich das Zeitgefühl, die Uhr bleibt immer öfter liegen. Henri fragte schon vor Monaten, wann wir nach Spanien fahren - die letzten Wochen täglich.
Es sind vor allem zwei Dinge, die er an unseren Familienurlauben so schätzt: Das eine ist das, was er kurz und knapp als "alle zusammen" ausdrückt. Seit Marie in Tübingen studiert, sind diese Tage seltener geworden - bevor wir "alle zusammen" ;-) zum Familienurlaub aufgebrochen sind, waren wir zu Hause oft nur zu dritt: Dirk in Offenburg, Marie in Tübingen, Elias beim Sozialpraktikum in Nürnberg - der nur zur Hälfte besetzte Tisch war ungewohnt. Henri hat sie alle vermisst und "Wann kommt...?" war in diesen Wochen eine der wichtigsten Fragen.
Das zweite ist sein geliebtes "Fahnenstehen" (mir fällt bis heute kein besseres Wort ein), das er hier noch ausdauernder betreibt als zu Hause: Meist steht er schon früh am Morgen am Pool direkt vor unserem Bungalow - und ist glücklich. Die Fahne ist auch dabei, wenn wir dann am Nachmittag an den Strand gehen. Dort steckt er sie aber oft in den Sand, stellt sich dann an die Wasserkante und schaut den Wellen zu. Nie wird es ihm dabei langweilig, manchmal schlägt er vor Begeisterung mit den Armen und lacht und jauchzt vor Vergnügen ... er ist in diesen Momenten (Stunden) einer Kommunikation nicht gerade zugeneigt, aber es man spürt, dass es nichts geben könnte, was seine Zufriedenheit noch steigern könnte - besser geht nicht.
"Fahnenstehen" ... direkt am Meer geht es auch ohne Fahne ;-)
Fast immer ist Henri morgens der erste am Pool - meist mit der Fahne, manchmal aber auch mit "Fotoparat" und manchmal muss auch erst mal reine gemacht werden. Einmal hat er in einem unbeobachteten Moment sogar sein Puzzle mit zum Pool genommen - es war etwas aufwendiger, ihn zu überzeugen, dass der Randbereich des Pools nun gar nicht geeignet zum Aufbau seines Puzzles ist.
Die Geschwister sind ein Glücksfall für Henri - die Großen ... und auch das Rübchen Amelie. Vor 11 Jahren gab es wohl kaum jemanden, der verstehen konnte, dass wir uns noch ein Kind wünschten ... "Man soll das Schicksal nicht herausfordern" war zum Beispiel so ein Kommentar tiefen Unverständnisses.
Wenn ich sie heute miteinander erlebe, die großen und kleinen Schätzchen, empfinde ich vor allem eine tiefe Dankbarkeit - was für ein Glück!
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Christine Didion (Sonntag, 23 August 2015 19:19)
Ich habe schon lange auf einen neuen Eintrag, auf die schönen Bilder von Spanien und euch gewartet. Ich freue mich sehr euch so glücklich und "alle zusammen" zu sehen. Genießt die schöne Zeit zusammen. Grüße auch von Wolfgang, Marielle und Jakob.
Christine
henri-mittendrin (Sonntag, 23 August 2015 22:54)
Danke, liebe Christine, für eure netten Grüße. Schön, auf diesem Wege, von euch zu hören!