Henri hatte eine ruhige Nacht und hat gut geschlafen. Die Monitoraufzeichungen haben die Werte der letzten beiden Jahre bestätigt. Ich selbst habe eine Herzfrequenz zwischen zwischen 47 und 40 abgelesen ; er ist aber im Laufe der Nacht auch mal bis auf 30 abgefallen... also nichts Neues. Das Langzeit-EKG kann erst am Montag ausgewertet werden - wir bekommen dann Bescheid und werden das weitere Vorgehen besprechen.
Wir sind uns klar, dass Henri einen Herzschrittmacher braucht - die Ärzte mussten keine Überzeugungsarbeit leisten. Sie haben sich dem Thema eher vorsichtig genähert - mag sein, dass es auch Eltern gibt, die vor dieser Perspektive erst einmal zrückschrecken. Bei uns ist die Haltung eher ein "je früher, desto besser"... und wir hoffen, dass Henri so schnell wie möglich einen Termin für das Einsetzen bekommt. Wir rechnen damit, dass die OP spätestens in 14 Tagen sein wird. Außerdem wird er, um mögliche Ursachen weiter einzugrenzen, auch ein MRT des Kopfes bekommen. Art und Ausprägung der Anfälle deuten nach Meinung der Ärzte eher auf Synkopen (umgangsspachlich: Bewusstloskeit/ Kreislaufkollaps) als auf epileptsiche Anfälle hin... was ich nach ausgiebigem Googlen genauso sehen würde ;-)
Henris Stimmung war den ganzen Tag sehr gut und er schien die große Aufmerksamkeit auch ein bisschen zu genießen - auch wenn er mich die ganze Zeit beobachtet und meine Unsicherheit ganz genau wahrgenommen hat ... oft hat er mich spitzbübisch angegrinst und schien fast ein wenig amüsiert. Ich weiß nicht, wie oft er mich umarmt und geküsst hat ... "Mama lieb!"
Es ist wohltuend, zu spüren, wie viele Menschen in diesen Tagen mit ihren Gedanken bei Henri sind ... Danke allen, die uns so liebevoll begleiten!
Bevor wir entlassen werden, müssen noch die Elektroden und Kleber entfernt werden - "Vorsicht, Vorsicht!" ruft Henri Sr. Christine zu. Sie ist einige der wenigen Schwestern, die ihn schon seit der Neugeborenenzeit kennen und hat sich heute richtig gefreut, unseren großen Henri wiederzusehen.
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