... ist wohl das vertrauteste aller Henri-Bilder. Tag für Tag steht er mit seiner Fahne am immer gleichen Platz auf dem Rasen des Nachbargrundstücks ... und noch immer weiß ich nicht, ob er diese eine Stelle aufgrund der optimalen Windverhältnisse ausgewählt hat ... oder, weil genau dort (der Durchmesser beträgt gerade mal einen Meter) kein Rasen wächst und die Stelle sich somit optisch etwas hervortut ... oder - und diese Möglichkeit scheint mir am wahrscheinlichsten- der Rasen dort aufgrund der tagtäglichen Belastung in die Knie gegangen ist...
Bei fast jedem Wetter steht Henri im Wind und beobachtet die Fahne, den Himmel und die Bäume und wenn manchmal ein Vogel über ihn hinwegfliegt, fängt er vor Freude an zu hüpfen. Wenn es ihm warm wird, legt er die Jacke neben sich ab ... Fängt es an zu nieseln, nimmt er sich seine Allwetterjacke vom Haken und zieht die Kapuze auf den Kopf. Und wenn es recht frisch ist, umfasst er die Fangenstange mit in die Ärmel eingehüllten Händen.
Diese Zeit mit der Fahne muss ihm sehr, sehr guttun ... oft stelle ich mir vor, ich könnte nur ein wenig in diese Zauberwelt eintauchen.
Schon oft wollte ich ihn fotografieren, wurde aber immer mit einem entschiedenen "weg!" verscheucht. Heute saß die Familie noch beim Frühstück, als Henri dort oben plötzlich laut lachend zu tanzen anfing. Hätte ihn jemand gefragt, worüber er sich so freut, wäre die gute Stimmung vermutlich dahin gewesen. Und so begann ich, ihn durch die Scheibe zu fotografieren ;-) Dank des Vergrößerungsfaktors konnte ich sein Gesicht und seine Mimik so nah und deutlich wie noch nie sehen ... sollte ich irgendwann den Gedanken gehabt haben, Henri "stände einfach nur so da", wurde ich jetzt eines Besseren belehrt. Wäre er in seiner akademischen Laufbahn schon etwas weiter - ich wäre mir wohl sicher, es handele sich um eine groß angelegte, über mehrere Jahre laufende meteorologische Studie.
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